OBERFLÄCHEN

Sichtbeton beschreibt die schalungsglatten Seiten des Fertigteils und ist in vier Klassen eingeteilt. Diese umfassen von SB1 mit geringen gestalterischen Anforderungen bis zu SB4 mit hohen gestalterischen Anforderungen das gesamte Spektrum der schalungsglatten Betonoberflächen. Diese Oberflächen geben eine cleane Optik und bildet vor allem in Kombination mit Hölzern einen interessanten und wunderschönen Charakter.

Der Einsatz einer strukturierten Schalungsplatte erzielt auf der Betonoberfläche die Rutschfestigkeitsklasse R11. Die Wahrscheinlichkeit auszugleiten und zu stürzen ist bei R11 geringer als bei R10, weshalb sich der Einsatzbereich von R11-Oberflächen erweitert um Hauseingänge sowie Tribünenelemente, Fluren und Treppen im Außenbereich.

Die Hydrophobierung dient dazu, Betonoberflächen vor Feuchtigkeit und Wassereintritt zu schützen. Dabei wird ein hydrophober (wasserabweisender) Beschichtungsstoff auf die Betonfläche aufgetragen. Diese unsichtbare Barriere verlängert die Lebensdauer des Betons insbesondere auch in Regionen mit starkem Niederschlag oder in wasserexponierten Umgebungen und schützt ihn vor Wasserschäden und dem Eindringen von aggressiven Substanzen wie Salzen und Chemikalien. Die Betonoberfläche nimmt weniger Wasser und Schmutz auf und erhält länger die ursprüngliche Färbung und Beschaffenheit.

Als Sandstrahlen bezeichnet man umgangssprachlich das Druckluftstrahlen mit festem Strahlmittel oder Abrasivstrahlen. Hierbei wird mit Druckluft ein starker Luftstrahl erzeugt, der den Sand bzw. das Strahlmittel aufnimmt und beschleunigt und gemeinsam mit dem Luftstrahl auf der Betonoberfläche auftreffen lässt. Das eingesetzte Strahlmittel sowie dessen Korngröße bestimmen die Oberflächenstruktur nach der Bearbeitung. So ergibt Strahlen mit feinem Sand ein feineres Bild als Strahlen mit gröberer Sandkörnung.

Betonoberflächen in Besenstrichoptik können in der Einfüllseite durch handwerkliche Bearbeitung der Betonoberfläche und in den Schalungsseiten durch eine strukturierte elastische Schalungseinlage geschaffen werden. Dieses optische Element eignet sowohl für Fassadenelemente, Balkon- oder Treppenuntersichten als auch für Laufflächen und haben den Nebeneffekt, dass sich durch die strukturierte Oberfläche die Rutschhemmung erhöht.

Als klassische Antirutsch-Struktur erzeugt die Matrize in Riffelblechoptik eine glatte Betonoberfläche mit rechteckig-diagonal zueinander liegenden, blattförmigen Aufsätzen, die auf der Betonoberfläche eine gleichmäßige und ruhige Struktur bilden. In unserem Bild rahmt ein schalungsglatter Streifen an der Stufenvorderkante die strukturierte Oberfläche ein und bringt den Kontrast beider Oberflächenstrukturen wunderbar zur Geltung.

Langlebig, schön und stilvoll setzen anthrazitfarbene Betonstreifen an den Stufenvorderkanten eine Signalwirkung und einen optischen Höhepunkt, was sowohl in der Sportarena als auch in Treppenhäusern seine Anwendung findet.

Unsere Standard-Oberfläche entspricht der Rutschhemmung Klasse R10 entspricht einem normalen „Haftreibwert“ und ist somit für den Einsatz in öffentlichen und gewerblichen Gebäuden genau so geeignet wie für sanitäre Räume, Sozialräume und barrierefreie Bereiche. Damit die rutschhemmende Wirkung von verschiedenen Bodenbelägen bewertet und verglichen werden können, wurden diese in einer DIN festgelegt. Die Rutschhemmklassen starten bei R9 und reichen bis R13. Je höher die Zahl, desto stärker ist die Rutschhemmung des Bodenbelages.

Die Gitterstruktur der Betosieb-Schalungsplatte erhöht die Rutschhemmung auf der Betonoberfläche und erreicht die höchste Rutschhemmungsklasse R13. Diese Oberfläche eignet sich ebenso wie die Structal-Oberfläche für Treppen, Podeste, Fluren und Tribünenelemente im Außenbereich.

Bei dieser handwerklichen Bearbeitungstechnik wird die noch feuchte Betonoberfläche mit einer Lammfellrolle bearbeitet, wodurch dieses einzigartige, angeraute Oberflächenbild entsteht. Auf dem Bild ist eine Balkonuntersicht zu sehen, bei der sich die Tropfnase optisch stark abgrenzt und als weiterer Kontrast die unbehandelte Balkonstirnseite erkennbar wird.

Eine chemische Oberflächenbehandlung ist das Säuern der Betonoberfläche mit beispielsweise verdünnter Salzsäure. Diese Behandlung entfernt die oberste Feinmörtelschicht, was zu einer künstlich angerauten Oberfläche führt. Die Gesteinskörnung wird dadurch in ihrer Farbe und Struktur sichtbar und verleiht der gesäuerten Oberfläche ein sandsteinartiges Aussehen. Die Oberflächenwirkung kommt leichtem Sandstrahlen nahe, wobei die Säuretiefe über die Intensität des Ergebnisses entscheidet. Im Bildhintergrund ist im Kontrast zum gesäuerten Architekturbeton die unbehandelte Betonoberfläche zu erkennen.

Durch das kleinflächige Einarbeiten einer strukturieren, elastischen Schalungseinlage in die Holzform entstehen in diesen Bereichen Betonoberflächen in Besenstrichoptik. In unserem Beispiel wählte das Architekturbüro die Besenstrichoptik an den Trittstufen als optisches Element und zusätzliche Rutschhemmung und ersetzte dadurch das Treppenprofil als Einbauteil.

Der Individualität sind keine Grenzen gesetzt! In unserem Bild ist eine angeformte Brüstung in Architekturbeton zu sehen, die auf der abgeschrägten Seite mit einem Geländer ergänzt zu einem optischen Glanzpunkt an diesem Mehrfamilienhaus wurde (siehe weitere Bilder in Projekt 10762).

Für architektonisch anspruchsvolle Projekte eingesetzt, fungiert Weißbeton als gestalterisches Element. Ein heller Zusatzstoff sowie Weißzement verleihen dem Beton eine weiße Farbe und geben ihm Eleganz und Strahlkraft.